Seit Beginn des Schuljahres 2023 erhalten Schüler*innen in Ostbelgien die Gelegenheit, im Rahmen der Beruflichen Orientierung einen Blick in die Arbeitswelt zu werfen. Der neue Rahmenplan sieht vielfältige Begegnungen zwischen Schüler*innen und der Berufswelt vor, angefangen bei Berufserkundungen bis hin zu Praktika. Das Erfolgsgeheimnis dieses Programms liegt im Engagement der Schulen, Schüler*innen und der ostbelgischen Arbeitgeber*innen.

Ministerin für Kultur und Sport, Beschäftigung und Medien, Isabelle Weykmans, betonte die Bedeutung dieses Schritts und sagte: „Die Berufliche Orientierung ist von entscheidender Bedeutung, um unseren Kindern und Jugendlichen dabei zu helfen, die Arbeitswelt zu verstehen, verschiedene Berufe auszuprobieren und Strukturen in der Arbeitswelt näher kennenzulernen. Dieses Programm eröffnet auch den ostbelgischen Unternehmer*innen die Möglichkeit, Schüler*innen Einblicke in ihre Betriebe zu gewähren und sich als attraktive Ausbilder und Arbeitgeber zu präsentieren.“

Die Berufliche Orientierung ist nun fester Bestandteil der Lehrpläne in den Schulen Ostbelgiens. Das Ziel dieses Programms ist es, Kindern und Jugendlichen während der gesamten Schullaufbahn bei der Entscheidung für ihren zukünftigen Berufsweg zu unterstützen, sei es eine (duale) Ausbildung oder ein Studium. Schüler*innen haben die Chance, in verschiedene Berufsfelder hineinzuschnuppern, egal ob es im Bereich Technologie, Landwirtschaft, Gastronomie, Handwerk, Kultur, Wirtschaft oder Soziales ist. Alle Unternehmen, Einrichtungen und Organisationen sind aufgerufen, ihre Türen zu öffnen, damit junge Menschen von ihnen lernen, verschiedene Aufgaben ausprobieren und ihre berufliche Neigung erkunden können.

Der Rahmenplan der Beruflichen Orientierung sieht konkret vor, dass Schüler*innen schon in der 5.-6. Primarklasse anhand der Berufserkundung erste Einblicke in die Arbeitswelt erhalten. Sie werden im Klassenverband Berufsfelder oder spezifische Tätigkeiten auskundschaften, um ein besseres Verständnis für die jeweiligen Berufsbilder zu entwickeln. Im Alter von 13 bzw. 14 Jahren (2. Sekundar) werden die Schüler*innen einen Tag zur Hospitation in einem Unternehmen verbringen, um den Arbeitsalltag hautnah zu erleben und altersgerechte Aufgaben zu übernehmen. Mit 14 bzw. 15 Jahren (3. Sekundar) folgt die Betriebserkundung. Ein erneuter Besuch in einem Unternehmen im Klassenverband, um Arbeitsabläufe und Unternehmensstrukturen zu studieren und zu verstehen. Der letzte Teil des Rahmenplans sieht ein Praktikum von mindestens drei Tagen in einem Unternehmen vor, das die Schüler*innen im 4. Sekundar (im Alter von 15 bzw. 16 Jahren) eigenständig absolvieren. Das Interesse an verschiedenen Berufen soll durch die Berufs- und Betriebserkundung geweckt werden und das Selbstbewusstsein und die Sozialkompetenzen sollen durch die Hospitation und das Praktikum gestärkt und erweitert werden, um die Schüler*innen auf ihre berufliche Zukunft vorzubereiten.

Das Hauptziel dieses neuen Rahmenplans ist es, den jungen Menschen in Ostbelgien eine umfassende Unterstützung bei ihrer Berufswahl zu bieten. Darüber hinaus steckt hinter dieser Initiative auch der Wille, den ostbelgischen Unternehmen bei der Bewältigung des Fachkräftemangels zu helfen. Die Unternehmen haben die Chance, sich als attraktive Arbeitgeber zu präsentieren und junge Menschen dazu zu motivieren, eine Karriere in ihren Betrieben zu erwägen. Sie können den Schüler*innen ermöglichen, einen bestimmten Beruf „live“ zu erleben, sie für Berufsfelder zu begeistern und sie bei ihrer zukünftigen Berufswahl zu begleiten.

Alle Unternehmer*innen in Ostbelgien sind daher herzlich dazu aufgerufen, sich an die Schulen und Schüler*innen zu wenden, um Teil der Beruflichen Orientierung unserer Jugend zu werden und sich als offene und interessante Unternehmen zu positionieren.

Weitere Informationen sowie Leitfäden, FAQs, Musterabläufe etc. gibt es auf folgender Internetseite: www.berufsroute.be. Dort finden Schulen, Eltern, Schüler*innen und Arbeitgeber*innen weiterführende Links, Details zur Beruflichen Orientierung und Kontaktdaten des Arbeitsamtes der Deutschsprachigen Gemeinschaft, falls weitere Fragen offenstehen.