Dieser Sommer nach der Corona-Krise ist gefühlt der Sommer der Jugend. So viele junge Menschen gingen auf Festivals, sie haben gefeiert, wann immer Musik zu hören war, sie sind gereist, so weit sie konnten und haben jeden Sonnenstrahl mit ihren Freunden bis Tief in die Nacht ausgekostet.

Junge Menschen haben sich ihre Freiheit zurückgeholt. Gelebt, gereist, getanzt, wo immer sie die Gelegenheit bekommen haben. Die junge Generation nimmt sich die Freiheit: die Freiheit sich auszuprobieren, die Freiheit im Moment zu leben und auch die Freiheit weniger arbeiten zu wollen.

Da mag sich mancher denken: Wie passt das zusammen? Wächst da eine Generation heran, die sich ihren Träumen hingibt und es nicht nötig hat, zu arbeiten? Nein! Die junge Generation hat lediglich einen anderen Weg gefunden, ihr Leben zu gestalten!

„Work-Life-Balance“ und „New Work“ werden mancherorts noch als neumodisches Chichi abgetan.  Dabei zeigt uns die junge Generation wie Fleiß und Ausgleich, Karriere und Privatleben, Arbeit und Erholung miteinander vereinbar sind. Eine Generation, die ihre Eltern länger im Blaumann auf Montage oder im Kittel im OP als zu Hause kannte. Für sie zählt eben nicht mehr nur ein adäquates Gehalt, sondern auch Zeit mit der Familie und Freunden. Dabei darf Engagement nicht mit Karriere verwechselt werden: seine Arbeit mögen und dafür auch gerne viel leisten wollen, muss nicht zwingend in einem Chefsessel enden.

Die jungen Generationen Y und Z setzen neue Maßstäbe und wir sollten ihnen dabei zugucken bzw. zuhören, als Arbeitgeber genauso wie als Gesellschaft. Unweigerlich stellen sie die nächsten Arbeitskräfte, Geschäftspartner, Politiker und Ausbilder dar und bringen ihre Wertevorstellungen in die gesellschaftliche Gestaltung mit ein. Kurzgesagt: Sie zeigen uns unseren gemeinsamen Weg, unsere gemeinsame Zukunft, wie wir mit der eigenen Zeit umgehen, mit den eigenen Ressourcen und auch mit denen der Natur.

Für uns bedeutet das, sie miteinzubeziehen, ihnen Verantwortung zu übertragen und sie gestalten zu lassen. Schlicht gesagt: wir müssen umdenken! Wir müssen aufhören, unsere Vorstellung der vermeintlich richtigen Arbeitsweise ihnen aufzuzwingen. Wenn wir feststellen, dass die Jugend fehlt, kein Interesse zeigt und ausbleibt, dann sollte uns dies zum Nachdenken bringen, ob unser Angebot überhaupt attraktiv ist. Es ist nicht die Aufgabe der Jungen, vermeintlichen Idealen früherer Generationen zu entsprechen. Und in der Regel teilen sie uns ihre Meinung auch mit: wir müssen nur hin- und zuhören! Zukunft – das sind die nach uns!