Die Politik will es ganz genau wissen und startet eine breitangelegte Umfrage zum Alltag, den Lebensumständen und Perspektiven von jungen Menschen im Alter von 10 bis 30 Jahren. Die Ergebnisse fließen in den nächsten Jugendbericht ein. Im Oktober 2023 liefert dieser Erkenntnisse über die Situation der Jugend und soll Handlungsempfehlungen für die Politik aufweisen. Bei der Datensammlung ist die direkte Befragung ein entscheidender Faktor und so ruft die Deutschsprachige Gemeinschaft zum Mitmachen auf.

Im Regierungsprogramm verankerte Jugendministerin Isabelle Weykmans die wissenschaftliche Studie zur Lebenswelt junger Menschen, die alle 5 Jahre in Ostbelgien durchgeführt werden soll. „Unsere politischen Schwerpunkte sollten aus der realen Lebenssituation der Jugendlichen entstehen. Deshalb war es mir wichtig, einen umfassenden Überblick über ihre Bedürfnisse zu erhalten, durch den wir zielgerichtete Maßnahmen ausarbeiten können. Letztendlich entwickelt sich die Basis meiner Jugendpolitik aus der Perspektive der jungen Menschen heraus.“, begründet Ministerin Weykmans die Herangehensweise. Sie sieht in den Umfragen auch eine Chance der direkten Beteiligung der Jugend an der Politikgestaltung: „Durch das Abgeben ihrer Meinung, der Beschreibung ihrer Lebenslage, formulieren sie den Handlungsbedarf und beeinflussen maßgeblich, welche Unterstützung die Politik ergreift.“

Um den Nutzen dieser Umfragen zu unterstreichen, nennt die Jugendministerin das Beispiel der verpflichtenden Praktika, die ab September dieses Jahres für alle Schülerinnen und Schüler in Ostbelgien eingeführt werden. Aus dem vergangenen Jugendbericht ging hervor, dass junge Menschen Ostbelgien für ihren beruflichen Werdegang verlassen. Der Grund dafür sei unter anderem die Unkenntnis über ostbelgische Unternehmen und beruflichen Möglichkeiten in unserer Region. Schlichtweg kannte die Jugend die Berufswelt in Ostbelgien nicht.

„Daraus ist mein politisches Ziel entstanden, jedem Schüler eine breite berufliche Orientierung zu garantieren und diese durch ein Betriebspraktikum zu festigen.“

Nun ist eine Neuauflage des Jugendberichts in Arbeit, unter der auch die jetzige Befragung fällt, die sich nicht nur an junge Menschen richtet. Personen aus ihrem Umfeld wie Eltern oder Fachkräfte wie Lehrer, Sozial- oder Jugendarbeiter werden ebenfalls miteinbezogen.

Eltern begleiten ihre Kinder auf ihrem Lebensweg, sehen, welche Herausforderungen sie umtreibt. Fachkräfte sind Ansprechpartner und begegnen den jungen Menschen in einem Umfeld des Lernens, der Freizeit oder Hilfestellung. Daher ist ihre Meinung zu Themen wie Bildung, Freizeit, die finanzielle Situation, mentale Gesundheit und zu den entsprechenden Angeboten in der Deutschsprachigen Gemeinschaft unabdingbar.

Um diese Stimmen einzufangen, werden Umfragen für 18-29-Jährige, Eltern von 10-30-Jährigen sowie Fachkräfte, die für junge Menschen arbeiten, online bereitgestellt. So ruft die Deutschsprachige Gemeinschaft genau diese Personengruppen zum Mitmachen auf, um ein möglichst vollständiges Bild der Lage zu gewinnen.

Sie wollen mitmachen? Die Umfragen finden Sie auf https://ostbelgienlive.be/desktopdefault.aspx/tabid-111/418_read-68879/