Wie die Zukunft aussieht, können wir uns lediglich vorstellen. In jedem Fall wird sie noch digitaler als heute sein! Den Weg dafür hat die Deutschsprachige Gemeinschaft mit der Auftragsvergabe zur Kostenanalyse eines flächendeckenden Glasfaser-Ausbau geebnet.

Aktuell gelten 60% des Territoriums der Deutschsprachigen Gemeinschaft als sogenannte „weiße Zonen“, in denen die fixe Breitbandabdeckung unter 30 Megabit pro Sekunde (Mbps) liegt. Trotz der bereits erzielten Fortschritte wird die betriebene Strategie der Telekomoperatoren, bestehende Kupferleitungen in ländlichen Gebieten lediglich zu verbessern, nicht ausreichen.

„Auch wenn in manchen Ortskernen bereits leistungsfähige Glasfaser verlegt wurde, bestehen die Leitungen, die bis in die weiteren Ortsteile oder gar in die Gebäude reichen, weiterhin aus Kupfer.“, erklärt die für Digitalisierung zuständige Ministerin Isabelle Weykmans. Bei der jetzigen kupferbasierten Technologie ist die Leistung stark begrenzt und die Leitungsstärke bricht bereits nach einigen hundert Metern Entfernung vom Verteilerkasten rapide ab. „Das heißt, wenn das Glasfaser nicht direkt bis zu ihnen nach Hause oder ins Unternehmen reicht, bringt ihnen die leitungsstarke Glasfaser im Ortskern kaum eine Verbesserung.“

Damit Ostbelgien von digitalen Technologien profitieren kann, ist ein ständiger und leistungsfähiger Internet-Zugang Voraussetzung. Bereits heute benötigt der Unternehmer genauso wie der Landwirt konkurrenzfähige Maschinen, die mit dem Internet verbunden sind. Zeitgleich nutzen Haushalte das Netz auf den verschiedensten Ebenen. „Behördengänge über das Internet erledigen, von zuhause aus arbeiten und Bankgeschäfte erledigen oder den Facharzt per Video konsultieren – Das sind keine Zukunftsszenarien, viele sind bereits heute Realität und werden schon in wenigen Jahren völlig normal sein.“, betont Isabelle Weykmans.

Um die langfristige finanzielle Planung gestalten zu können, ist die Zielsetzung der Deutschsprachigen Gemeinschaft in einem ersten Schritt, eine Studie zur Kostenberechnung eines flächendeckenden Glasfaserausbaus erstellen zu lassen. Daraus resultierend soll ein Investitionsplan erarbeitet werden.

Die entsprechende Analyse beinhaltet Vorschläge zur effizientesten Vorgehensweise eines zukünftigen Ausbaus des Glasfasernetzes, ausgehend von den bekannten Netzinfrastrukturen in den einzelnen Gemeinden. Eine Aufteilung des Investitionsbedarfs nach kurz- mittel- sowie langfristigen Bedarfen für die Bevölkerung der Deutschsprachigen Gemeinschaft gehört ebenfalls zum Auftrag. Hierbei sind vor allem die Versorgung von Betrieben, die nicht in einer Industriezone liegen, Schulen sowie Wohngebiete zu berücksichtigen.

„Wenn wir heute – und ich betone heute – nicht abgehängt werden wollen, ja dann heißt es, den Wirtschaftsstandort zu fördern, die Bildungsregion anzupassen und den Lebensmittelpunkt der Ostbelgier zukunftssicher zu gestalten.“, resümiert Ministerin Weykmans abschließend.