Andrea Radermacher-Mennicken und Tanja Mosblech haben die Herausforderung angenommen und sich 2020 mit ihrem Projekt „Hyperbild“ für die Preisvergabe „Künstler Ostbelgiens“ der Deutschsprachigen Gemeinschaft beworben. Seitdem arbeitet das Künstlerinnen-Duo an ihrem Gemeinschaftsprojekt, präsentiert ihre Kunst in Belgien, Deutschland, Frankreich und Luxemburg und plant das große Finale der dreijährigen Auszeichnung:  ihre eigene Ausstellung im IKOB. Die beiden Künstlerinnen haben den Künstlerpreis als Chance genutzt, wie ein erstes Zwischenfazit vorausblicken lässt.

Tanja Mosblech und Andrea Radermacher-Mennicken empfinden die letzten zwei Jahre als intensive Zeit, die sie auch vor ganz neue Herausforderungen gestellt hat. Als von der DG ausgezeichnete „Künstlerinnen Ostbelgiens“ erhielten sie die Möglichkeit, während einer Periode von drei Jahren sich mit Unterstützung der Deutschsprachigen Gemeinschaft ihrem eingereichten Projekt „Hyperbild“ zu widmen. Darunter zählt natürlich die künstlerische Ausarbeitung, die bereits Zeit, Auseinandersetzung und Kreativität einnimmt. Daneben folgen zahlreiche Überlegungen zur Dokumentation und Ausstellung ihrer Arbeit, die als krönender Abschluss im IKOB stattfinden wird.

„Kunst braucht Freiräume, Inspiration und ein gewisses Maß an Sicherheit, um sich entfalten zu können. Mit der Preisausschreibung schaffen wir diese Bedingungen, um die dynamischen Kräfte der Kulturszene zu unterstützen.“, beschreibt die zuständige Ministerin Isabelle Weykmans den Hintergrund und fügt hinzu, „dass die Politik lediglich den Rahmen festlegen kann, in dem künstlerische Neuorientierung möglich wird. Die Auszeichnung reiht sich ein in Initiativen zur Förderung der Kulturproduktionen aus Ostbelgien.“

Für die Künstlerinnen sollte das aber noch nicht alles sein: Ausstellungsanfragen erreichten die beiden, die zusätzliche Sichtbarkeit ermöglichten. Angefangen im Staatsarchiv Eupen folgte eine weitere gemeinsame Ausstellung mit dem Titel „Zweigespräch“ in der Galerie Flux Lüttich im April 2022. Eine Kurzresidenz in Sachsen fand im Oktober 2022 statt und ab dem nächsten Wochenende bis zum 18. März sind die beiden auch in der Galerie Delphine Courtay in Strasbourg zu sehen. Der Titel „Künstlerinnen Ostbelgiens“ hat seinen Teil zu den grenzüberschreitenden Ausstellungen beigetragen. Er schafft Präsenz, vor allem aber eine kulturelle Verortung, die der gesamten Region zugutekommt. Als Botschafterinnen tragen Andrea Radermacher-Mennicken und Tanja Mosblech die Kultur Ostbelgiens weit über die Grenzen unseres Gebietes.

Schon bald geht die Deutschsprachige Gemeinschaft erneut auf die Suche nach dem oder der Künstler(in) Ostbelgiens. Die projektbezogene und thematische Ausrichtung der Auszeichnung hat sich nun sichtbar bewährt und soll auch für die künftigen Ausschreibungen des Künstlerpreises beibehalten werden. Dann stehen die Chancen erneut für Einzelkünstler sowie Zusammenschlüsse von Künstlern aus allen Sparten der Kunst mit Wohnsitz in der Deutschsprachigen Gemeinschaft oder mit besonderem inhaltlichem Bezug zu Ostbelgien offen, um sich über drei Jahre hinweg ihrer Idee hinzugeben.