Am Montag hat Ministerin Isabelle Weykmans (PFF) den Staatssekretär für Digitalisierung, Mathieu Michel (MR), nach Sankt Vith eingeladen. Besprochen wurden die Digitalstrategien des Föderalstaates sowie der Deutschsprachigen Gemeinschaft, um Synergien zwischen den Vorhaben der jeweiligen Politikebenen zu schaffen.

Spätestens seit der Unterzeichnung des Vereinbarungsprotokolls zum Glasfaserausbau dürfte klar sein, dass es der liberalen Ministerin Isabelle Weykmans und der Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft ernst mit der Digitalisierung ist. Allerdings hat sich die Regierung nicht nur der Schaffung der Infrastruktur verschrieben, sondern das Thema ganzheitlich im Blick. Denn mit der Verlegung des Glasfasernetzes werden zwar die Voraussetzungen geschaffen, doch zur Nutzung der digitalen Möglichkeiten müssen weitere Stellschrauben bewegt werden: Verwaltungen werden digitalisiert, die Gesundheitsversorgung durch digitale Anwendungen unterstützt oder auch die digitale Inklusion vorangetrieben.

All diese Themen werden zurzeit in eine ostbelgische Digitalstrategie gegossen und mit innerbelgischen, aber auch europäischen und internationalen Initiativen abgestimmt. Genau aus diesem Grund hat sich Ministerin Weykmans am Montag mit dem für Digitalisierung zuständigen Staatssekretär Mathieu Michel getroffen. Der Austausch machte aber ebenso deutlich, dass auch die Initiativen der Deutschsprachigen Gemeinschaft als Inspirationsquelle für zukünftige föderale Projekte dienen.

So ist beispielsweise der Glasfaserausbau ein absolutes Pilotprojekt in Belgien. Zum einen vereint es erstmalig öffentliche und private Partner um den Netzausbau und wird durch öffentliche Mittel gefördert. Und zum anderen ist es das erste Vorhaben zum Ausbau eines flächendeckenden Glasfasernetzes in ländlichen Gebieten.

„Es freut mich sehr, dass unser Projekt auch auf Landesebene mit großem Interesse verfolgt wird und als Inspiration für weitere Unternehmungen in Belgien dient.”, äußerte sich Isabelle Weykmans nach dem Treffen und betonte: “In jedem Fall möchte ich dem Staatssekretär für seine zugesagte Unterstützung danken! Mir war besonders wichtig sicherzustellen, dass wir gesamtbelgisch dieselbe Richtung einschlagen – denn nur so kann der Bürger am Ende die Digitalisierung gewinnbringend für sich nutzen!“

Der Föderalstaat verfolgt seinerseits Initiativen im Bereich der Digitalen Verwaltung, auf denen die Maßnahmen der Deutschsprachigen Gemeinschaft aufbauen. So seien Tools in Planung, die es den Bürgerinnen und Bürgern erlauben, einfach, direkt und unabhängig von Öffnungszeiten Behördengänge von zuhause aus erledigen zu können.

“Das ist die Quintessenz der Digitalisierung: Sie soll den Menschen unterstützen und ihm Freiräume schaffen, für die wichtigen Dinge des Lebens, die jeder individuell für sich definiert!”, fasst Weykmans die Zielsetzung der Digitalstrategie zusammen.

Dazu muss die Bevölkerung die Anwendungen aber auch nutzen können: Stichwort Digitale Inklusion! Mit den jüngst initiierten “Digital BotschafterInnen” sei der Anfang geschaffen, den Zugang zur digitalen Welt zu vereinfachen. Die Ehrenamtlichen bieten Unterstützung beim Online-Banking oder Chatten mit den Enkelkindern: Die Angebote setzen dort an, wo die Menschen Hilfe und Begleitung benötigen, um an der digitalen Welt teilzunehmen. Aber auch der Föderalstaat verfolgt Projekte zur Verringerung der Digitalen Kluft – eine der großen Herausforderungen der kommenden Jahre.