Der Kultursektor ist ebenso wie andere Wirtschafts- und Lebensbereiche von der hohen Inflation und den steigenden Energiekosten betroffen. Die entsprechenden Auswirklungen auf die Kulturarbeit in Ostbelgien waren das dominierende Thema bei den gerade abgeschlossenen Jahresgesprächen zwischen der zuständigen Ministerin Weykmans und den professionellen Kultureinrichtungen.

„Nach den Beschränkungen der Gesundheitskrise konnte man es in ganz Ostbelgien sehen, wie die Veranstaltungen förmlich überrannt wurden und die Menschen jede Gelegenheit zum Anlass nahmen, sich endlich wieder begegnen zu können. Die Kultur konnte direkt nach der Krise wieder aufleben und mit einem vollen Programm durchstarten. Damit war unser Ziel erreicht, welches wir mit den Unterstützungsmaßnahmen verfolgt haben und auch jetzt vorhaben: die Kultur erhalten, um nichts Weggebrochenes mühselig wieder aufzubauen.“, erklärte Ministerin Isabelle Weykmans. Es ist auch aufgrund dieser Überzeugung, dass aktuell im Parlament über einen Vorschlag beraten wird, der es ermöglichen soll, eine weitere Zuschussgarantie gewährleisten zu können – auch in dem Fall, in dem die quantitativen Vorgaben nur zu 66% erfüllt sind. Das soll zur Stabilisierung des Sektors beitragen.

Kultur sei kein Zusatz, kein Luxus einer im Wohlstand lebenden Gesellschaft, betonte die Ministerin. Die gestiegenen Kosten somit beispielsweise auf den Ticketpreis niederzuschlagen, widerspricht dem Prinzip, kulturelle Veranstaltungen allen Ostbelgierinnen und Ostbelgier anbieten zu können.

„Kultur soll jedem offenstehen und nach diesem Prinzip fördern wir sie auch. In der jetzigen Krise schlagen wir deshalb vor, für alle anerkannten Einrichtungen des nicht-kommerziellen Sektors und so auch für die Kulturanbieter die Zuschüsse um weitere 3 % zu erhöhen.“ Die Zuschüsse wurden bereits im Frühjahr um 2 % erhöht. Das bedeutet, dass die Zuschüsse im Jahr 2022 um insgesamt 6.25% steigen.

Eine große Anstrengung der Deutschsprachigen Gemeinschaft, die so einen maßgebenden Beitrag zur Bewältigung der Erhöhung der Kosten leistet.

Allgemein kann man nach den Jahresgesprächen festhalten: die Kulturszene blickt verhalten, aber positiv in die Zukunft. Die Anbieter fühlen sich durch den Zuspruch aus der Bevölkerung gestärkt und freuen sich über die unterstützende Partnerschaft mit der Deutschsprachigen Gemeinschaft. Eine weitere gute Nachricht für den Sektor ist, dass zuletzt ein weiterer professioneller Träger von der Regierung anerkannt wurde. Eastbelgica wird das qualitätsvolle Kulturleben in Ostbelgien mit neuen Angeboten durch die nun folgende strukturelle Finanzierung bereichern.